Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,
auch wir möchten uns heute einmal zum aktuellen Thema bei euch melden, nachdem nun auch bei uns im KSB Brilon die ersten Schützenfeste abgesagt wurden. Wir können uns gut vorstellen, wie schwer es den Verantwortlichen in den Vereinen gefallen ist, eine solche Entscheidung treffen zu müssen, wenn man ein langes geplantes Jubel- oder Schützenfest plötzlich absagen muss. Sind doch gerade auch in unserer Region die Schützenfeste fester Bestandteil im Jahreskalender unserer Orte und Treffpunkt vieler Menschen, egal welcher Nation, Religion oder Altersgruppe.
„Schützenfeste verbinden“ auch nach schwierigen Zeiten.
Die meisten unserer Vereine im KSB Brilon sind deutlich älter als 100 Jahre und haben zwei Kriege überdauert, einige sogar die Pest im Mittelalter, so denken wir, sollten auch wir in der Lage sein, diese Corona-Pandemie auszusitzen. Auch wenn wir dadurch eventuelle Einbußen hinnehmen müssen. Befreundete Politiker sind bereits aktiv und weisen beim Land und beim Bund auf finanzielle Hilfe für die Vereine hin, gerade weil auch Schützenvereine Immobilien unterhalten müssen, denen nun durch absagen von Vermietungen und Veranstaltungen die Einnahmen fehlen.
Euch sei an dieser Stelle für ihr Engagement von Herzen gedankt.
Doch bedenken wir, dass wir alle Prioritäten setzen müssen. Zuerst sollte alles Notwendige dafür getan werden, damit unser Gesundheitsmanagement und unsere Wirtschaft nicht zusammenbrechen. Wir wissen, dass klingt nicht gerade sehr aufmuntert von einem Kreisvorstand, wenn sich Vereine um ihre finanzielle Lage Gedanken machen müssen und der Kreisvorstand von Prioritäten spricht. Aber wenn wir Verluste von Vereinsmitgliedern, oder Arbeitsplätzen zu beklagen hätten, wem steht dann noch der Kopf nach einem Schützenfest.
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,
nach dem Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales sind Veranstaltungen bis zum 19.04.2020 untersagt. Wir alle hoffen, dass nach diesen Termin es keine weiteren Erlasse gibt. Auch wenn somit unsere Schützenfestsaison 2020 noch in den Sternen steht, lasst uns gemeinsam an unserem Leitspruch,
„Glaube, Sitte und Heimat“
festhalten, dann werden auch wir so wie Generationen vor uns
„Aus alter Wurzel neue Kraft“
schöpfen und diese Corona-Pandemie gemeinsam überstehen.
Das wünschen euch und uns allen von ganzem Herzen!
Gott schütze euch und bleibt gesund!
Mit freundlichem Schützengruß
Liebe Vorstandsmitglieder,
leider hat sich heute die im vorstehenden Beitrag geäußerte Hoffnung, dass es für die Zeit nach dem 19.04.20 keine weiteren Erlasse – sprich Einschränkungen – geben wird, nicht erfüllt. Bis mindestens zum 03.05.20 bleiben sogar die Kontaktbeschränkungen aufrechterhalten und bis 31.08.20 sollen Großveranstaltungen verboten sein.
Nun ist der Begriff „Großveranstaltung“ zwar nicht gesetzlich definiert. Wenn man aber insoweit im Internet recherchiert, stellt man fest, dass es dabei nicht unbedingt auf die Anzahl der Besucher ankommt. Als maßgeblich wird vielmehr angesehen, wieviel Raum zur Verfügung steht. Wenn ich dann an das Gedränge in unseren Hallen und insbesondere vor den Theken denke, bin ich relativ sicher, dass in unserem Einzugsgebiet auch das jährliche Schützenfest als Großveranstaltung im Sinne der Verbotsanordnung angesehen werden wird.
In Gesprächen mit Königspaaren, Hofstaatmitgliedern und „normalen“ Schützenfestbesuchern wird sehr oft die Vermutung geäußert, dass viele Gäste, insbesondere auch an den Königstischen, aus Angst vor Ansteckung wegbleiben werden und das Feiern mit Zwischenräumen keinen Spaß macht. Wie wird der Hauptmann von Antfeld am Wochenende in der WP zitiert: „Eine halbvolle Halle nützt keinem !“ Dem ist ansich nichts hinzuzufügen – außer vielleicht noch ein Festzug mit Maskenpflicht … !?
So schwer es auch fällt, sollte der Vorstand sich zu einer Entscheidung, zumindest aber einer Empfehlung durchringen, dass man in diesem Jahr einheitlich und somit ganz auf das Feiern der Schützenfeste verzichtet. Das würde den örtlichen Vorständen der Bruderschaften und Vereine die eigene Entscheidung mit Sicherheit leichter machen. Eine halbvolle Halle nützt nicht nur niemandem sie schadet vielmehr allen Bruderschaften und Vereinen, weil die Festwirte bei geringerer Besucherzahl sicher nicht bereit sind, den vollen Schenkenpreis zu zahlen. Den benötigen aber viele Bruderschaften und Vereine allein schon deshalb, damit ihr Schützenfest keine Zuschussveranstaltung wird, die dann aus anderen Quellen ausgeglichen werden muss z.B. durch Einnahmen aus Ferienlagern und privaten Feiern, die es aber in diesem Jahr nicht oder nur sehr vereinzelt geben wird.
Mit freundlichem Schützengruß
Ludwig Albracht